Sylts historische Stätten: Denghoog und Tinnumburg

Jasmin Bauomy / Travanto

Der Denghoog ist ein altes Hünengrab, welches vor mehr als 5000 Jahren gebaut wurde. Das Steingrab ist etwa 5 m lang, 3 m breit, und zwischen 1,50 und 1,90 m hoch und kann heute von interessierten Besuchern von innen besichtigt werden.

Der Denghoog: Sylts Thinghügel

Wenn man einmal auf Sylt ist, darf die Besichtigung des größten Hügelgrabs Nord-Westeuropas in Wenningstedt nicht fehlen. Bis heute ist ungeklärt, wie es möglich war, vor mehr als 5000 Jahren dieses mächtige Steingrab zu bauen.

Das Grab ist nach einer Jungsteinzeitlichen Periode, der Denghoog-Stufe, benannt. Das Wort „Denghoog“ kommt aus dem Sölring (syltfriesische Sprache) und bedeutet „Thinghügel“. Als Thing wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht bezeichnet. Der Ort für eine solche Versammlung lag immer unter freiem Himmel und häufig etwas erhöht. Es ist also möglich, dass sich hier früher Menschen trafen, um Recht zu sprechen. Ursprünglich wurde es aber im 4. Jahrtausend v. Chr. als Grabstätte angelegt.

Die damals als Grabkammer genutzte Auswölbung ist knapp 5 Meter lang, 3 Meter breit und zwischen 1,50 und 1,90 Meter hoch. Die Kammer besteht aus bis zu 18 Tonnen schweren Findlingen aus der Eiszeit. Der Eingang führte ursprünglich durch einen schmalen Gang, heute gelangen Besucher von oben in das Grab.

Adresse:
Fachkundliche Führungen
Neben der Friesenkapelle
25996 Wenningstedt
Tel.: 04651-32805 oder 0170-6971687

Die Tinnumburg ist keine Burg im klassischen Sinne, sondern ein acht Meter hoher Ringwall, der einen Durchmesser von 120 Metern hat und sich mitten in der Landschaft befindet. Die Tinnumburg ist etwa 2000 Jahre alt und damit einer der ältesten Ringwälle Schleswig-Holsteins.

Die Tinnumburg: Ausgrabungsstätte in Ringform

Die Tinnumburg ist eine ringförmige Wallanlage im Sylter Ortsteil Tinnum. Einst befanden sich auf Sylt drei Burgen, von denen die Archsum-Burg zerstört und die Rantum-Burg unter Dünen begraben wurde.

Eine Burg, wie man sie normalerweise im Sprachgebrauch kennt, findet man hier jedoch nicht. Bei der Tinnumburg handelt es sich heute lediglich um einen acht Meter hohen Ringwall mit einem Durchmesser von 120 Metern, der sich inmitten der Landschaft befindet. Bei Ausgrabungen wurden hier Keramikteile aus dem 1. Jahrhundert nach Christi gefunden, was auf ein ähnliches Alter der Burg schließen lässt. Mit einem Alter von 2000 Jahren ist die Tinnumburg daher einer der ältesten Ringwälle Schleswig-Holsteins.

Durch Ausgrabungen kann man auf verschiedene Funktionen der Tinnumburg schließen. Zum einen handelte es sich zu Beginn wahrscheinlich um eine germanische Kultstätte. Zum anderen schützten sich die Inselbewohner des 9. und 10. Jahrhunderts hier vermutlich gegen vordringende Wikinger, die sich zu dieser Zeit immer weiter gen Süden bewegten. Im späten Mittelalter ist es auch denkbar, dass sie als so genannte Zwingburg diente, über die die Bevölkerung Abgaben an die dänische Obrigkeit entrichten musste.

Überlegungen nach dem Zweiten Weltkrieg, die Tinnumburg als touristischen Anziehungspunkt zu nutzen und hier zum Beispiel ein Freilichtmuseum einzurichten, scheiterten. Eine Besichtigung des frei zugänglichen Ringwalls ist jedoch jederzeit möglich.

Adresse:
Tinnumburg-Borrig
25980 Tinnum auf Sylt

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