Heidelandschaften sind in Schleswig-Holstein zur Seltenheit geworden, umso besonderer sind die auf Sylt. Sie bieten einen einzigartigen Lebensraum für vielen Tier- und Pflanzenarten und stehen unter Naturschutz. Ein Spaziergang durch die Heidelandschaft und der Blick bis zum Meer ist spektakulär.
Die Hörnum-Odde ist eine Dünen- und Heidelandschaft, die an der Südspitze von Sylt liegt. Das Gebiet steht unter Naturschutz und kann in etwa 2 Stunden umrundet werden. Das Gebiet ist durch Sturmfluten und Gezeiten sehr gefährdet, deshalb werden verschiedene Landgewinnungsmaßnahmen ergriffen.
Der Kliffweg gilt als einer der schönsten Wanderwege der Insel. In idyllischer Natur verbindet er die Orte Keitum und Kampen. Aufgrund der grünen Natur und des hohen Erholungsfaktors wird der Kliffweg auch "Das grüne Vergessen" genannt.
Das Morsumer Kliff ist ein einzigartiges Naturgebiet, das Sie auf jeden Fall besuchen sollten. Die Kombination aus Heidelandschaft, Wattenmeer, der Tier- und Pflanzenwelt und den aus der Steinzeit stammenden Hünengräbern macht die Gegend so besonders.
Das Rantumbecken bietet über 30 See- und Wasservogelarten, zehntausenden Tieren, Nahrungs- und Rastflächen. Die vielfältige Landschaft, Salzwasserflächen, Süßwassergeprägte Bereiche, Schilfflächen und Teiche, bieten für jede Vogelart den richtigen Lebensraum.
Wanderdünen sind Sandaufwehungen, die durch stetigen Wind wandern. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Süden und Norden Wanderdünen, die häufig Acker- und Weideflächen oder sogar ganze Häuser unter sich begruben. Heute gibt es nur noch eine Wanderdüne in Listland.
Die Braderuper Heide: Sylter Heidelandschaft
Die Braderuper Heide ist ein knapp 140 Hektar großes Gebiet zwischen Kampen und Braderup. Heidelandschaften sind in Schleswig-Holstein mittlerweile zu einer Seltenheit geworden. Sylt bildet hier eine Ausnahme: Hier sind etwa die Hälfte aller Heidelandschaften Schleswig-Holsteins zu finden. Dieser Lebensraum bietet einzigartige Lebensbedingungen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die gut unter extremen Bedingungen wie Trockenheit oder Wind leben können. Aus diesem Grund wurden Heidelandschaften unter Naturschutz gestellt.
In der Braderuper Heide auf Sylt wachsen hauptsächlich drei Heidearten. Von April bis Mai blüht hier die Krähenbeere, ab Juli die Glockenheide und im Spätsommer die Besenheide. Neben zahlreichen bedrohten Tierarten stehen hier auch einige Pflanzen auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
Um die Heide zu erhalten, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Um einer Verholzung und Überalterung vorzubeugen, wird sie seit 1989 regelmäßig durch unterschiedliche Vorgehensweisen gepflegt. Maßnahmen sind beispielsweise das Abtragen der obersten Humusschicht, um das Nachwachsen der Heide aus dem Rohhumus zu ermöglichen, und das Weiden von Heidschnucken.
In der wunderschönen Heidelandschaft kann man bei einem Spaziergang die Natur genießen. Der Blick über die Heideblüten bis hin zum Meer ist einzigartig, den man sich bei einem Urlaub auf Sylt nicht entgehen lassen sollte.
Nehmen sie an der Wanderung durch das Friesendorf Braderup teil und erkunden Sie anschließend das Watt und die Flora und Fauna der Braderuper Heide. Hier erfahren Sie alles über die Heide als Lebensraum und die geschichtlichen Hintergründe.
Adresse:
Naturkundliche Wanderung durch die Braderuper Heide
M.-T.-Buchholz-Stieg 3
25996 Braderup
Tel.: 04651-44421
Die Hörnum-Odde: Heide- und Dünenlandschaft an der Sylter Südspitze
Hörnum befindet sich an der südlichen Spitze der Insel Sylt. Hier befindet sich die Hörnum-Odde, eine Dünen- und Heidelandschaft, die die Südspitze bedeckt und bis ans Meer heran führt.
Diese Gegend Sylts ist stark von den Gezeiten geprägt und auch gefährdet. So dauerte eine Umrundung der Hörnum-Odde vor einiger Zeit noch zwischen drei und vier Stunden, heute muss man nur noch etwa die Hälfte der Zeit einplanen.
Das nur noch zwei Kilometer lange Gebiet steht seit 1972 unter Naturschutz. Um noch weiteren Landverlusten durch Sturmfluten und Gezeiten vorzubeugen, werden verschiedene Landgewinnungsmaßnahmen ergriffen. So sollen durch Sandaufspülungen und Tetrapoden – aus Beton errichtete Bauwerke in Form eines Tetraeders für den Küstenschutz – weitere Landverluste verhindert werden.
Wenn Sie mehr über das gefährdete Gebiet erfahren wollen, können Sie gerne eine von dem naturkundlichen Informationszentrum „Schutzstation Wattenmeer“ organisierte Führung mitmachen. Hier erhalten Sie in Watt- und Strandwanderungen, Diavorträgen und Dünenführungen zahlreiche Hintergrundinformationen und einen tiefergehenden Einblick in den Küstenschutz.
2-stündige Führungen zu der 2 Kilometer langen Odde finden zudem zwischen April und Oktober immer montags von Geo Tours Sylt statt. Themen sind unter anderem Küstenabrüche, Klimawandel etc.
Geologische Wanderung um die Hörnum Odde
Rantumer Str. 20
25997 Hörnum
Tel.: 04651-96260 oder 04651-835531
Der Kliffweg: Wanderweg von Keitum nach Kampen
„Das grüne Vergessen“ – so nannte Max Frisch den idyllischen Wanderweg, der die etwa sieben Kilometer lange Strecke zwischen Keitum und Kampen überbrückt. Er ist einer der schönsten Wanderwege der Insel, der sich besonders idyllisch darstellt, wenn sich hier nur wenige Menschen befinden.
Die Bezeichnung „Das grüne Vergessen“ zeigt bereits, dass sich der Wanderweg inmitten grüner Natur befindet. Unterstützt wurde dies im 19. Jahrhundert von dem Sylter Lehrer und Chronisten Christian Peter Hansen, kurz auch C.P. Hansen genannt. Er gilt als wichtigster Chronist der Insel Sylt, der zahlreiche regionale Bräuche niederschrieb und den heute sehr beliebten Brauch des Biikebrennens wieder auf Sylt einführte. Er war es auch, der sich für die Anpflanzung von Bäumen in Keitum einsetzte und eine grüne Oase schaffte. Dazu kommt die verwunschene Atmosphäre des ehemaligen Hauptortes der Insel: In Keitum befinden sich neben dem üppigen Grün auch hervorragend erhaltene Friesenhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie zahlreiche verschlungene Wege durch den historischen Ortskern, was einen Spaziergang durch den Ort und eine Wanderung den Kliffweg entlang zu einem einmaligen Erlebnis macht.
Das Morsum-Kliff: Tier- und Naturparadies
Viel Ruhe und Natur findet man auf Sylt am Morsumer Kliff. Die vielfältige Umgebung mit der Heidelandschaft, der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, dem Wattenmeer und den aus der Steinzeit stammenden Hünengräbern sollte man sich bei einem Besuch auf Sylt unbedingt ansehen.
Das Morsumer Kliff wurde bereits zum Beginn der 1920er Jahre zum Naturschutzgebiet erhoben und gehört damit zu den ältesten Schleswig-Holsteins. Als nach dem Ersten Weltkrieg der Plan eines Dammbaus konkret wurde, sollten Teile des Morsumer Kliffs als Baumaterial für den Hindenburgdamm verwendet werden. Drei Mitglieder der freideutschen Jugendbewegung schafften es, dies zu verhindern. Das Gebiet um das Morsumer Kliff wurde unter Naturschutz gestellt, die drei Aktivisten gründeten den Verein Naturschutz Insel Sylt, aus dem die heutige Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. hervorging.
Am Morsumer Kliff leben zahlreiche Tierarten, allen voran Schmetterlinge und Seevögel. Ornithologen finden hier ein wahres Paradies: Bei Ebbe gehen hier zahlreiche Vögel auf Nahrungssuche, am Strand und am Kliff selbst befinden sich Brutstätten. Bei den Pflanzen dominieren am Kliff Heidegewächse und Strandhafer. Der Strandhafer spielt dabei eine ganz besondere Rolle: Er wächst in den Dünen und verhindert durch seine Wurzeln ein Wandern der Dünen - dies trägt zur Stabilität der Insel bei.
Ursprünglich gehörte die Rantumer Bucht zum Wattenmeer bis hier 1938 ein Wasserflugplatz gebaut wurde. Nach wechselvoller Geschichte steht das 568 ha große Rantumbecken seit 1962 unter Naturschutz und ist seit 1968 Europareservat. Es bietet Zehntausenden Vögeln Nahrungs- und Rastflächen. Besonders zur Zugzeit im Herbst und Frühjahr bevölkern riesige Schwärme von Alpenstrandläufern, Knutts und anderen Küstenvögeln die Flachwasserbereiche und Inseln.
Über 30 See- und Wasservogelarten brüten in den Salzwiesen, Verlandungszonen oder versteckt im Schilf. In der Nähe des Rantumdammes, der das Gebiet vom Wattenmeer trennt, liegen mehrere künstliche Inseln, auf denen Seeschwalben und Säbelschnäbler fuchssichere Brutplätze finden.
Geprägt ist das Rantumbecken durch eine große offene Salzwasserfläche, Schlickflächen, Verlandungszonen und Salzwiesen. Frisches Salzwasser gelangt täglich über ein Siel, einem Gewässerdurchlass im Deich, in das Becken hinein. Nördlich davon befindet sich hinter einem niedrigen Deich ein süßwassergeprägter Bereich mit Wiesen, Schilfflächen und Teichen. Diese Vielfalt an Lebensräumen ist auch der Grund für die große Artenvielfalt der Vogelwelt.
Betreut wird das NSG Rantumbecken vom Verein Jordsand. Zu unseren Aufgaben gehören Brut- und Rastvogelzählungen, Kontrollgänge und Pflegemaßnahmen. Regelmäßig bieten wir auch Führungen an. Hier informieren wir Sie über die wechselvolle Geschichte des Gebietes und geben Einblicke in die beeindruckende und artenreiche Vogelwelt. Vom Rantumdamm aus lassen sich die Vögel nahezu ungestört beobachten. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, ob zur Brutzeit oder zur Zeit des Vogelzuges, in der bei Flut Tausende von Vögeln in riesigen Schwärmen im Rantumbecken zu beobachten sind!
Information:
Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e.V.
Tel.: 04102-32 656
Die Wanderdüne: Die sich verlagernde Sanddüne
Die Landschaft Sylts war lange Zeit von Wanderdünen geprägt. Wanderdünen sind Sandaufwehungen, die durch den stetigen Wind ständig weiterwandern. Auf Sylt gab es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sowohl im Norden als auch im Süden Wanderdünen. Vor allem List und Rantum litten in den vergangenen Jahrhunderten häufig unter den Sandbergen, die Acker- und Weideflächen sowie ganze Häuser unter sich begruben. Die meisten Dünen sind heute bepflanzt, so dass sie sich nicht fortbewegen können.
Eine Ausnahme ist Listland, wo sich heute die einzige und letzte Wanderdüne Deutschlands befindet. Durch den stetigen Westwind werden die unbewachsenen Sandberge immer weiter nach Osten gepustet. Das gesamte Gelände zwischen List und dem Weststrand steht somit unter Naturschutz und darf nicht betreten werden. Ausnahme sind die wenigen Wanderwege, die hier eingerichtet wurden und mitten durch das Gebiet führen. Einige der Dünen sind auch hier bepflanzt, die größte der Dünen bewegt sich aber nach wie vor bis zu sieben Meter im Jahr. Durch die Einmaligkeit sollte man sich einen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet nicht entgehen lassen.
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